Die vierte Folge der »Hidden Musics«-Serie von Glitterbeat widmet sich den Pygmäen. Oder vielmehr einer speziellen Volksgruppe aus Ruanda, die man den Pygmäen zuordnet.
Eigentlich handelt es sich bei Pygmäen um einen ethnologisch unbrauchbaren Sammelbegriff, der sich im 19. Jahrhundert für kulturell unterschiedliche Ethnien Zentralafrikas einbürgerte, die als Jäger und Sammler in den Regenwäldern leben und eine relativ geringe Körpergröße besitzen.
Lange war der Begriff unter den Waldvölkern negativ besetzt, inzwischen wird er aber identitätsstiftend verwendet. Gegenwärtig gehören nur noch 200.000 bis eine halbe Millionen Menschen den Pygmäen an.
Sie sind vom sozialen Wandel, Alkoholismus, Krankheiten, Rassismus und der Umgestaltung und Zerstörung ihres traditionellen Lebensraums bedroht. »Why Did We Stop Growing Tall?« enthält ein Dutzend eigentümlich roher, aber dennoch berührender Stammes- und Jagdlieder, Duette und Sologesänge aus den Grenzregionen Ruandas, die vor Ort mit traditionellen Saiteninstrumenten und einer batteriebetriebenen Loop-Maschine aufgenommen und von Ian Breenan (Hanoi Masters, Zomba Prison Project, Tinariwen) produktionstechnisch zu einem Album zusammengefügt wurden. Dabei streifen die Songs Themen wie Aids, Naturschutz, Krieg oder Heimat.