Das die Belgische Musikszene, eine der innovatisten Europas ist, haben bereits vor einigen Jahren dEUS unter Beweis gestellt. Soulwax beschreiten nun jedoch einen neuen musikalischen Pfad, auch im Hinblick auf ihren Erstling "Leave the story untold"(1996). Während damals noch nach abgedroschener Alternativ-Garagenrock-Manier kräftig gerockt wurde, hat man sich bei diesem Werk auf subtilere und dafür manigfaltigere Instrumentaleinsätze beschränkt. Ebenfalls prägend ist der häufige Einsatz elektronischer Effekte, den Soulwax im Laufe ihrer Karriere immer weiter ausgebaut haben. Und genau dieses Facettenreichtum und der kreative Umgang damit macht den Reiz dieser Musik aus. Die Gitarrenrythmen klingen dabei oft sehr Mechanisch, was den elektronischen Anteil noch mehr Unterstreicht. Im Übrigen gibt es sowohl gefühlsbetonte Baladen, die mit Akustischen klängen und Geigenparts überzeugen können, als auch schnellere Stücke, wie das stark verzerrte "Too Many DJ's", welches von einer verrauschten Beatbox des Sängers eröffnet wird und am Ende in einem Tumult der Emotionen ausklingt. Insgesamt klingt das Album sehr experimentell und dabei klug umgesetzt. Diese experimentierfreude gipfelt schließlich bei "My Cruel Joke", das wie eine Collage aus lauter bizarren Klangsamples wirkt, aber dennoch seine Melodie beibehält. (C.Müller)